Insights – 31. Januar 2024
Insights Research Customer-Experience

6 Tipps zur erfolgreichen Überarbeitung bestehender Angebote und Produkte

In diesem Blogbeitrag teilen wir sechs praxisnahe Tipps zur effektiven und umfassenden Überarbeitung bestehender Angebote und Produkte.

Bild von Klaus Oberholzer

Mein persönliches Anliegen ist es, dass sich Unternehmen nicht an ihren Kund:innen und Mitarbeiter:innen vorbeitransformieren.

Lesedauer

10 Minuten

Ausgangslage

In kompetitiven Märkten sind Unternehmen mit steigenden Kundenansprüchen konfrontiert. Die Weiterentwicklung der eigenen Angebote und Produkte stellt deshalb einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. 

1. Fundierte Kenntnisse der Ist-Situation

Bevor Veränderungen initiiert werden, ist es von essentieller Bedeutung, ein umfassendes Verständnis für die gegenwärtige Situation zu entwickeln. Welche Bereiche funktionieren effektiv und welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Bei einer kundenorientierten Vorgehensweise bietet es sich an, die aktuelle Lage mithilfe einer Customer Journey transparent darzustellen. Hierbei sollten nicht nur die Touchpoints berücksichtigt werden, die Kund:innen durchlaufen, sondern auch jene der internen Stakeholder, ihre Prozesse und eingesetzten Technologien.

2. Inputs und Feedback von Kund:innen und Expert:innen 

Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg besteht darin, verschiedene Blickwinkel in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Wenn beispielsweise eine Überarbeitung eines Bildungsprogramms geplant ist, erweist sich das Feedback von Kund:innen, Student:innen und Fachexpert:innen als äusserst wertvoll. Durch die Berücksichtigung einer Vielzahl von Perspektiven können innovative Lösungen entwickelt und sichergestellt werden. Es gibt keine festgelegte Regel, wann diese Einbindung im Projekt erfolgen sollte. Erfahrungsgemäss haben sich folgende Optionen als zielführend erwiesen:

  • Gemeinsames Brainstorming zu Beginn, beispielsweise im Rahmen von Bedarfsanalysen.
  • Validierung von Ideen, Konzepten oder Ähnlichem, um wertvolles Feedback zu erhalten.
  • Testen eines Prototyps, um konkrete Inputs zu generieren.

Entscheidend ist in jedem Fall, dass Kund:innen sowie Expert:innen auf einen Prototypen stossen, mit dem sie sich einfach und schnell identifizieren können. Dabei ist es wichtig, ausreichend Kontext bereitzustellen, um relevante Impulse zu ermöglichen.

3. Verständliche Prototypen für relevante Inputs

Im Verlauf des Prozesses ist es von entscheidender Bedeutung, Flexibilität an den Tag zu legen und aus Ideen schrittweise Prototypen zu entwickeln, die schliesslich zu einem Angebot oder Produkt werden. Ein zentraler Aspekt bei der Arbeit mit Prototypen besteht darin, dass Anspruchsgruppen wie Kund:innen oder Auftraggeber:innen schnell einen umfassenden Überblick erhalten, um qualifiziertes Feedback und wertvolle Impulse liefern zu können. In diesem Zusammenhang spielt der Kontext eine entscheidende Rolle, der beispielsweise durch eine prägnante Präsentation vermittelt werden kann. Eine gut durchdachte Storyline ist dabei von grosser Bedeutung.

  • Why: Warum überarbeiten wir dies
  • What: Was sind die inhaltlichen Prioritäten
  • How: Wie überarbeiten wir dies

Durch das Erstellen und Testen von verschiedenen Prototypen können verschiedene Aspekte validiert und angepasst werden. 

4. Stakeholder Experience als Zünglein an der Waage

Unter dem Begriff "Stakeholder Experience" verstehen wir die wertschätzende Integration von Betroffenen (Nutzer:innen) oder Schlüsselpersonen (Auftraggeber:innen) in den Entwicklungsprozess. Häufig treten Stakeholder in Opposition, weil ihnen beispielsweise der Kontext fehlt (Warum wird das Produkt überarbeitet?) oder weil sie erst in der Endphase einbezogen werden, wenn keine Einflussnahme mehr möglich ist. Dies führt eher zu Widerstand, was wiederum zu einer Abschwächung einer guten Idee oder zu einer längeren Projektdauer führen kann. Dabei können die folgenden Ansätze unterstützen:

  • Kontext schaffen und kommunizieren zur Förderung des Verständnisses 
  • Rahmenbedingungen für die Partizipation definieren (bspw. Umfang mit Anforderungen)
  • Den Fortschritt proaktiv kommunizieren (bspw. mit monatlichen Update-Mails)

5. Vereinfachen und nicht digitalisieren

Neue Angebote und Produkte müssen in ihrer Darstellung einfach und verständlich sein, um eine breite Akzeptanz und Nutzung zu gewährleisten. Aus der Perspektive der Kund:innen ist es entscheidend, dass die einzelnen Berührungspunkte legitim und werthaltig erscheinen. Dies ist notwendig, um eine Verhaltensänderung bei bestehenden Kund:innen zu bewirken oder für neue Kund:innen einen reibungslosen Durchlauf von Prozessen zu ermöglichen, sei es die Konfiguration von Produkten, Anmeldung zu Dienstleistungen oder der Kauf von Waren. Oftmals besteht bei Unternehmen die Tendenz, Angebote und Produkte durch zusätzliche Berührungspunkte aufzublähen. Dieser Ansatz erweist sich jedoch aus Kundensicht eher als kontraproduktiv.

6. Agilität und Zeitmanagement in der Produktentwicklung

Agile und adaptive Ansätze in der Produktentwicklung ermöglichen es, rasch auf sich verändernde Anforderungen und Feedback zu reagieren, was für die Anpassungsfähigkeit und Neugestaltung von Produkten von entscheidender Bedeutung ist. Gleichzeitig erfordert eine effektive Zeitsteuerung, dass Ressourcen optimal genutzt und Ziele fristgerecht erreicht werden. Dies schliesst das Priorisieren von Aufgaben ebenso ein wie die Festlegung von Zeitblöcken und Deadlines. Die Kombination aus agiler Anpassungsfähigkeit und strukturierter Planung bildet dabei das Fundament für dynamische und effiziente Prozesse in der Produktentwicklung.

Fazit

Die Neugestaltung von Prozessen in der Produktentwicklung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die durch die Berücksichtigung entscheidender Faktoren wie einer präzisen Situationsanalyse, der Einbindung von Stakeholdern, der Entwicklung vielfältiger Prototypen, der Betonung nutzerzentrierter Methoden und der Anwendung agiler Vorgehensweisen erleichtert werden kann. 

Effektives Zeitmanagement, die Priorisierung von Aufgaben und die Festlegung von Zeitblöcken tragen zusätzlich dazu bei, sicherzustellen, dass Ressourcen effizient genutzt und Ziele konsequent verfolgt werden. Die Verbindung von strategischer Planung, partizipativem Ansatz und Flexibilität ermöglicht es, Produktentwicklungsprozesse nicht nur zu optimieren, sondern auch anpassungsfähig und zukunftsfähig zu gestalten.

Bild von Klaus Oberholzer

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